Die Resonanz auf die Ausschreibung war groß – insgesamt wurden 58 Anträge von Hochschulen gestellt. Die erfolgreichen Anträge, bei denen mindestens drei Hochschulen an E-Learning-Formaten zusammenarbeiten, werden mit bis zu 1,5 Millionen Euro gefördert.
„Mit der Förderlinie OERContent.nrw setzen wir ein starkes Signal für die hochschulübergreifende digitale Lehre mit offenen Bildungsressourcen. Ziel ist, die Entwicklung von digitalen Lehr- und Lernmaterialien als Land kontinuierlich zu unterstützen. Aufgrund der Corona-Pandemie sowie der hohen Resonanz und Qualität der Anträge haben wir als Land gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW entschieden, die Fördersumme von OERContent.nrw – wie schon im Jahr 2020 – auf zehn Millionen Euro zu verdoppeln. Von den E-Learning-Angeboten profitieren sowohl Lehrende als auch Studierende, da sie nach Abschluss der Projekte frei zugänglich zur Verfügung stehen“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
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Ein ausgewähltes Konzept ist beispielsweise das Projekt eKommMed.nrw (E-Learning-Ressourcen für eine kompetenzorientierte Kommunikationsausbildung im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen). Hier haben sich alle sieben medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen zusammengefunden mit dem Ziel, ein freies E-Learning-Angebot zur Kommunikation in medizinischen Behandlungssituationen zu entwickeln. Den multimedialen Schwerpunkt bilden interaktionsfähige Videos, die im Selbststudium sowie in klassischen Lehr-und Lernszenarien und Prüfungen einsetzbar sind. Das Projekt DRAGON Ruhr (Diversitätsoffene digitale Geländearbeit im Geoingenieurwesen der Universitätsallianz Ruhr) der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Universität Dortmund hat zum Ziel, die bislang ausschließlich physisch offerierte Geländearbeit und Baustellenvisitation in Studieninhalten um digitale Angebote zu erweitern. So werden beispielsweise Augmented Reality- und 3D Virtual Reality-Elemente einbezogen, um Geländeerlebnisse dreidimensional erfahrbar zu machen.
Die Projekte starten ab 1. April 2022. Die Hochschulen haben insgesamt zwei Jahre Zeit, um die Projekte durchzuführen. Nach Abschluss der jeweiligen Projekte werden die digitalen Bildungsmaterialien auf dem Landesportal für Studium und Lehre ORCA.nrw (Open Resources Campus NRW) eingestellt werden. Hier können Lehrende freie Bildungsressourcen untereinander austauschen und Studierende diese im Selbststudium nutzen.
OERContent.nrw ist die größte bundesweite Förderlinie für offene Bildungsressourcen. Antragsberechtigt sind alle hauptamtlich selbstständig Lehrenden der staatlichen Kunst- und Musikhochschulen, der Universitäten und Fachhochschulen in der Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Für folgende Anträge wurden Förderempfehlungen ausgesprochen:
diAM:INT: Digitales Anwenden von Mathematik auf Informatik, Naturwissenschaften und Technik
Ziel des Projekts ist die Entwicklung von anwendungsorientierten Online-Übungseinheiten zu mathematischen Grundlagen für MINT-Studiengänge.
Dies umfasst: (1) Digitale Aufgaben zum formativen und summativen Assessment
(STACK-Aufgaben). (2) in Moodle eingebettete Python-Codebeispiele zum eigenständigen Explorieren mathematischer Sachverhalte und zur Anwendung auf fachspezifische Fragestellungen. (3) Übungslektionen, die STACK-Aufgaben und Python-Code in Moodle didaktisch sinnvoll verbinden. Alle Materialien werden am Lernzyklus Explorieren – Trainieren – Anwenden ausgerichtet, um handlungs- und anwendungsorientierte Mathematiklehre studiengangs- und hochschulübergreifend zu unterstützen.
Die digitalen Aufgaben sind randomisiert und geben ein detailliertes, nutzerzentriertes Feedback. Die Materialien werden in den Studiengängen Informatik und Physik erprobt und evaluiert sowie für die Nutzung in weiteren MINT- Studiengängen angepasst.
Konsortialführerin: Westfälische Hochschule Gelsenkirchen
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
eKommMed.nrw. E-Learning-Ressourcen für eine kompetenzorientierte Kommunikationsausbildung im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen
Das Projekt „eKommMed.nrw“ hat zum Ziel, das Erlernen von kommunikativen und sozialen Kompetenzen im Medizinstudium und weiteren Gesundheitsberufen zu optimieren und in eine zukunftsfähige, digitale Form zu überführen. Die Erfahrung von sieben Medizinischen Fakultäten in NRW soll gebündelt werden, um OER-E-Learning-Angebote zur Kommunikation in medizinischen Behandlungssituationen zu entwickeln. Den multimedialen Schwerpunkt bilden interaktionsfähige Videos, die im Selbststudium sowie in klassischen Lehr-Lernszenarien und Prüfungen einsetzbar sind. Sie werden durch didaktische Handreichungen begleitet und decken zentrale Lernziele des Medizinstudiums und weiterer medizinnaher Berufe ab. Die Lehr-Lerneinheiten werden federführend durch die einzelnen Konsortialpartner entwickelt und medizindidaktisch begleitet. Die Projektplanung sieht vor, dass die Materialien nach Entwicklung, Evaluation und Überarbeitung in den verpflichtenden Kommunikationscurricula der Standorte dauerhaft eingesetzt werden.
Konsortialführerin: Universität Duisburg-Essen
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
Digitales GWP-Curriculum.nrw
In diesem Projekt werden Open Educational Resources (OER) mit dem Ziel einer flächendeckenden Bewusstseinsbildung für gute wissenschaftliche Praxis (GWP) entwickelt. Diese vermitteln die Standards der GWP und greifen Fragestellungen auf, welche eng mit der GWP verknüpft sind, z. B. in den Bereichen Wissenschaftsethik, Qualitätssicherung, Forschungsdatenmanagement und Wissenschaftskommunikation. Die Inhalte orientieren sich dabei am Kodex der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit seinen 19 Leitlinien und Beispielen aus der Forschungspraxis. Als Zielgruppen werden Studierende in Bachelor- und Masterstudiengängen sowie Promovierende adressiert. Die im Rahmen des Vorhabens generierten OER werden in Form von E-Learning-Kursen zur eigenständigen Erarbeitung der Inhalte mit abschließender Prüfung bereitgestellt. Zur Durchführung von Seminaren werden Foliensätzen mit erläuterndem Handbuch für Dozierende zur Verfügung gestellt. Die sich daraus ergebende modulare Struktur erlaubt eine einfache Anpassung der Kursinhalte und Stofftiefe an die verschiedenen Fachrichtungen und Qualifikationsstufen. Diese Vorbereitung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf Herausforderungen künftiger Forschungstätigkeiten hilft dabei, wissenschaftlichem Fehlverhalten vorzubeugen und stärkt wissenschaftliche Redlichkeit und Integrität zielgenau.
Konsortialführerin: Technische Universität Dortmund
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
ANDI (ANatornieDlgital) eine virtuelle Lernapplikation für Studierende der Medizin und für medizinische Heilberufe
Der „Masterplan Medizinstudium 2020“ sieht für das Studium der Humanmedizin eine integrierte Lehre von vorklinischen und klinischen Inhalten vor. Gleichzeitig wurde mit der Neufassung der Approbationsordnung für Zahnärzt:innen (2021) das zahnmedizinische Studium rekonstruiert und es werden neue Studiengänge aufgebaut, die der Akademisierung anderer Heilberufe dienen. Die im Rahmen dieses Projektes geplante ANDI-Lernapp erlaubt es Lernenden dieser Studiengänge, sich praxisbezogen mit dem Aufbau des menschlichen Körpers zu befassen und kontinuierlich die curricularen Lerninhalte interaktiv mit praktischen Fähigkeiten und klinischen Kompetenzen zu verknüpfen. Zudem gibt sie Lehrenden dieser Studiengänge ein zentrales Instrument zur Hand, das die curriculare Lehre digital unterstützen wird. Auf der Basis einer thematisch orientierten modularen Struktur soll ein „LEGO“-System entstehen, das orts- und zeitunabhängig variabel nutzbare digitale Lerneinheiten auf Orca.nrw zukunftssicher und frei zugänglich anbieten wird. Diese Lerneinheiten können dabei durch die Lehrenden für unterschiedliche Studiengänge individuell kombiniert werden. Die ANDI-Lernapp unterstützt eigenständiges und interprofessionelles Lernen und fördert die longitudinale Integration von Wissen und Kompetenzen.
Konsortialführerin: UK RWTH Aachen
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
DRAGON Ruhr - Diversitätsoffene digitale Geländearbeit im Geoingenieurwesen der Universitätsallianz Ruhr
Das beantragte Projekt DRAGON Ruhr der RUB, der UDE und der TUD hat zum Ziel, die bislang ausschließlich physisch offerierte Geländearbeit und Baustellenvisitation in Studieninhalten an den Schnittstellen zwischen den Geowissenschaften und dem Bau- und Umweltingenieurwesen um diversitätsoffene digitale Angebote zu erweitern. Im Geoingenieurwesen besteht ein wesentlicher Aspekt der beruflichen Vor-bereitung in der Erfahrung dreidimensionaler Zusammenhänge des Baugrunds und des Bauwerks. Dies wird durch geologische Geländearbeit und Kartierungen, übertägige Baustellenbesuche und untertägige Befahrungen realisiert. Nicht profitieren können davon jedoch Menschen mit diversen Belastungen durch soziokulturellen Status,
unzureichende finanzielle Mittel oder körperliche Beeinträchtigungen. Zusätzlich sind Geländetage und Baustellenbesuche aus Sicherheitsgründen in der Zahl der Teilnehmenden begrenzt. DRAGON Ruhr setzt hier an und baut die Barrieren für Geländearbeit im Geoingenieurwesen ab. Neben digital geführten Aufnahmen von Baugrund und Bauwerk sowie Handstücken und Werkzeugen werden Augmented Reality (AR) Elemente umgesetzt und 3D Virtual Reality (VR) Erfahrungen ein-bezogen. Dadurch werden die Lehrinhalte diversitätsoffen angeboten, sodass einer möglichen Diskriminierung von interessierten Studierenden im Lehrplan entgegen-gewirkt wird, Studieninteressierte gewonnen werden und Lehrinhalte für zum Beispiel Behörden oder im Rahmen von Weiterbildungen zur Verfügung gestellt werden. Außerdem entstehen so qualitätiv hochwertige ergänzende Lehrmaterialien.
Konsortialführerin: Ruhr-Universität Bochum
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
WiLMo - Wirtschaftsinformatik Lehr- und Lern-Module
Mit dem Projekt WiLMo (Wirtschaftsinformatik Lehr- und Lern-Module) wird das Ziel verfolgt, einheitliches digitales Lehr- und Lernmaterial für WI-Studiengänge bzw.
WI-Studienschwerpunkte an Hochschulen zu entwickeln. Dieses Lehrmaterial soll zunächst Verwendung an den in diesem Projekt beteiligten Hochschulen des Landes NRW finden und später bundesweit zum Einsatz kommen. Auf Basis eines durchgängigen didaktischen Konzepts werden den Studierenden auf diese Weise Lernmaterialien zur Verfügung gestellt, welche eine sehr hohe didaktische Qualität aufweisen, hochschulübergreifend abgestimmt sowie frei zugänglich sind. Dadurch wird ein von der Präsenzlehre unabhängiges, berufsbildendes Lernen gefördert. Durch die gezielte hochschulübergreifende Zusammenarbeit eines Großteils der nordrhein-westfälischen WI- Gemeinschaft wird das Fundament für die Durchgängigkeit des didaktischen Konzepts gelegt. Außerdem wird ein starker Impuls für die Verbreitung der OER-Materialien an allen deutschsprachigen Hochschulen
gesetzt,der durch die Einbettung in die Fach-Communities entsprechend gestärkt wird.
Konsortialführerin: Fachhochschule Aachen
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
Durchblick im Labor: Echtzeit OER‐Content im Praktikum (SmartLabOER)
Laborpraktika sind zentral für die Curricula der Natur‐, Lebens‐ und
Ingenieurswissenschaften. Entscheidend für den Lernerfolg ist generell eine adäquate studentische Vorbereitung, die durch zunehmend individualisierte, kompetenzorientierte und interaktive digitale Lehrformen gefördert werden kann. Solche Konzepte wurden durch die Antragsteller bereits entwickelt und in Vorlesungen und Seminaren eingesetzt. Anders im Laborpraktikum: Hier können die Studierenden im Labor in Echtzeit (real‐time) meist unzureichend individuell unterstützt werden. Eine adäquate feedbackgestützte Selbsteinschätzung ist auch infolge enger personeller Ressourcen oft nur bedingt möglich. Daher sollen neue digital vermittelte Unterstützungs‐ und Rückmeldekonzepte entwickelt werden. Mit
neuartigen multimedialen OER‐Tutorials erhalten Studierende Schritt‐für‐Schritt Anleitungen in Echtzeit. Sie können kritische Arbeitsschritte in der konkreten Laborsituation per Video oder Foto für die spätere Analyse dokumentieren. Nach gemeinsamen Prinzipien werden solche Tutorials für Praktika in den Bereichen Mikrobiologie (HS Rhein‐Waal, HSRW), Biochemie (FH Aachen, FHA) und Chemie (TH Köln, THK) für Einsteigerpraktika, mit sehr enger, und für Fortgeschrittenenpraktika, mit offenerer Führung, überwiegend als Plattform‐unabhängige HTML‐Ressourcen für ILIAS und Moodle entwickelt, im realen Praktikumsbetrieb evaluiert, und als OER über ORCA.NRW bereitgestellt.
Konsortialführerin: Hochschule Rhein-Waal
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
Digital Innovation for Sustainable Development (INNO4S)
Das Projekt INNO4S zielt darauf ab, die Themenfelder Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation in wirtschaftlichen Studiengängen weiter zu verankern, aber auch entsprechende Lehrmaterialien für an-dere Disziplinen modular zur Verfügung zu stellen. Auf der Inhaltsebene werden in Anlehnung an die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen Fallbeispiele ausgearbeitet, anhand derer die Innovationskraft digitaler Technologien zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit – beispielsweise Armut, Klimawandel und Geschlechtergerechtigkeit – aufgezeigt werden. Begleitend werden verhaltens- und wirtschaftswissenschaftliche Theorien eingeführt und vertieft, die den Studie-renden ein Verständnis für die den Fallbeispielen zugrundeliegenden Dynamiken vermitteln. Auf der Ausführungsebene werden Lehrende in die Lage versetzt, die Inhalte an verschiedene Zielgruppen (Ba-chelor/Master) und Formate (Kleingruppen/Großveranstaltungen) anzupassen. Dies wird erreicht, in-dem Inhalte in verschiedenen Formaten (beispielsweise als Foliensatz, in Form von Video-Clips, oder als Materialien für die selbstständige Ausarbeitung) und zusammen mit zielgruppen- und formatge-rechten Lehrplänen und Prüfungsentwürfen zur Verfügung gestellt werden. Über die Nutzung in Hoch-schullehrveranstaltungen hinaus, können die Inhalte langfristig in einen offenen Massive Open Online Course (MOOC) weiterentwickelt werden.
Konsortialführerin: Universität Münster
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
Kompetenzentwicklung durch digitale OER-Lehr-Lernmaterialien für die Vorbehaltsaufgaben der Pflege: Planen, Steuern und Evaluieren pflegerischer Prozesse (Akronym: KomVor Pflege)
Als Projektergebnis steht wissenschaftsbasiertes, erprobtes, digitales Lehr-Lernmaterial (dLLm) für Pflegestudierende und Modulverantwortliche zur Verfügung, das auf drei Kompetenzniveaus die zentrale pflegerische Kernkompetenz (= Vorbehaltsaufgaben der Pflege) anbahnt und über- prüfbar macht. Insgesamt werden neun dLLm-Einheiten für die Lernplattformen ILIAS und Mood- le aufbereitet und als OER über das Landesportal ORCA distribuiert. Die dLLm-Einheiten beinhal- ten drei relevante Pflegephänomene und bestehen jeweils aus: Lernzielbeschreibung, Falldarstel- lung, interaktivem Lehr-Lernmaterial, Prüfungsmaterial. Die digitale Aufbereitung der Lerninhalte ermöglicht eine zeit- und ortsunabhängige Kompetenzentwicklung von Pflegestudierenden. Auf- grund seiner Adaptivität und Kompatibilität können deutschlandweit alle Studierenden und Leh- renden in
Pflegestudiengängen das Material anwenden. Dies stellt eine zentrale Innovation dar. In den noch jungen Pflegestudiengängen in Deutschland wird dringend didaktisch innovatives, kompetenzorientiertes und erprobtes dLLm auf EQR-6-Level benötigt. Alle drei Pflegestudiengänge an staatlichen Hochschulen in NRW mit einer Anbindung an ORCA.nrw nehmen an diesem Projekt teil. Die Entwicklung der dLLm erfolgt in agilen Teams, in die partizipativ Studierende in- tegriert sind. Das dLLm wird curricular verankert und creditrelevant in sechs Module integriert.
Konsortialführerin: Fachhochschule Bielefeld
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
Bildung für Nachhaltigkeit durch Open Educational Resources vermitteln (BNE-OER)
Die Welt steht aktuell vor sehr großen Herausforderungen wie dem Klimawandel, Ressourcenkonflikten, Umweltverschmutzung, Übernutzung der natürlichen Ressourcen etc. Um langfristig die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren und ein menschenwürdiges Leben für nachfolgende Generationen zu gewährleisten, wurden die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Sustainable Development Goals (SDGs), in der Agenda 2030 von den Vereinten Nationen verabschiedet und bilden die Grundlage für die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung1. Bildung für Nachhaltige Entwicklung ist demnach eine Bildungskonzeption mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung, die allerdings im aktuellen schulischen und außerschulischen Bildungssettings noch nicht zufriedenstellend umgesetzt wird. Daher planen die beteiligten Partner*innen die Konzeption, Umsetzung und Evaluation von OER-Lehr-Lern-Materialien zum Thema, die für Studierende mit dem Studienziel Elementarbildung genauso nutzbar sind, wie für angehende Lehrkräfte der Primar- und Sekundarstufe. Damit wird erstmals ein Spiralcurricum für die BNE-Bildung an der Hochschule für angehende Lehrende entwickelt und in innovativen OER-Lerneinheiten umgesetzt.
Konsortialführerin: Universität zu Köln
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
Operations Research (OR) for Sustainability: Energy, Mobility, Industry
Im wissenschaftlichen Diskurs und in der forschungsbasierten Lehre sind die Bewältigung der Klimakrise und die Steigerung der Nachhaltigkeit zentrale Themen, die beispielsweise in den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau, Umweltingenieurwesen, Sales Engineering and Product Management, BWL und Wirtschaftswissenschaften behandelt werden. Für die Bewertung und Gestaltung unserer Energie-, Mobilitäts- und Industriesysteme sind entscheidungsorientierte, quantitativ-prädiktive bzw. -präskriptive Methoden (z.B. lineare Programmierung, multikriterielle Entscheidungsunterstützung) erforderlich, wie sie insbesondere das Operations Research (OR) zur Verfügung stellt. Allerdings ist die Vermittlung dieser Methoden an Studierende für die konkrete Anwendung in relevanten Entscheidungsproblemen didaktisch hoch anspruchsvoll. Ziel unseres Projekts ist daher die Entwicklung, Umsetzung und Verbreitung eines digitalen, modell- und anwendungsorientierten Lehr-/Lernangebots im Themenbereich “Operations Research für Nachhaltigkeit”. Dabei werden aktuelle Problemstellungen und Lösungsansätze aus unseren Forschungsprojekten zur Gestaltung nachhaltiger Energie- und Mobilitätssysteme sowie industrieller Wertschöpfungsketten aufbereitet, um diese in das Landesportal ORCA.nrw einzustellen.
Konsortialführerin: Universität Duisburg-Essen
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
FAIBLE: - Fachdidaktik Informatik in Bausteinen für die Lehre
Gemäß der Rolle und Bedeutung der Informatik für die Digitalisierung wird zunehmend Informatik als Schulfach an allgemeinbildenden Schulen eingeführt. Dafür bedarf es einer großen Anstrengung beim zügigen Ausbau der Kapazitäten für die Qualifikation von Informatiklehrkräften. Aktuell gibt es daher einen hohen Bedarf an offenen Bildungsmaterialien zur Fachdidaktik Informatik, die den Kern in informatischen Lehramtsstudiengängen bilden, indem sie fachwissenschaftliche und bildungs-wissenschaftlich Studieninhalte verknüpfen und Kompetenzen fördern, fachwissen-schaftliche Inhalte didaktisch zu rekonstruieren und adressatengerecht für Schul-unterricht aufzubereiten. Ziel ist es, an vielen Standorten integrierbare, offene Lehr-/Lernressourcen zur wissenschaftlichen Informatikdidaktiklehre bereit zu stellen, die der Heterogenität der Informatik-Lehramtsstudiengänge Rechnung tragen und flexibel in verschiedene Lehrszenarien mit unterschiedlichen Anknüpfungspunkten zu fach-wissenschaftlichen Voraussetzungen und in unterschiedlichen Niveaustufen eingesetzt werden können. Für die gemeinsame Antragstellung wurden daher Themenfelder abgestimmt, die alle beteiligten Professuren des Konsortiums in ihren Studiengängen an unterschiedlichen Stellen im Curriculum und in unterschiedliche didaktische Szenarien einbinden werden.
Konsortialführerin: RWTH Aachen
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
BioLabSim - Biologische Laborsimulationen zur Datenanalyse in der Biotechnologie
Die Entwicklung moderner biotechnischer Forschungsmethoden erzeugt Daten in einem niedagewesenen Volumen und Komplexität, die nur mit entsprechenden digitalen Kompetenzen gewinnbringend ausgewertet werden können. Weil die Experimente des späteren Berufsalltags wegen hoher Automatisierung und Komplexität nicht mehr adäquat in der Hochschullehre realisiert werden können, tritt die Datenanalyse in den Vordergrund. Schon die Generierung, Aufarbeitung und Bereitstellung entsprechender Datensätze, übersteigt die Kapazitäten vieler Hochschulen. Mit BioLabSim bündeln die biotechnologischen Lehrstühle der RWTH Aachen, der Hochschule Rhein-Waal und der Westfälischen Hochschule ihre Datenexpertisen und entwickeln individualisierte, interaktive digitale Arbeitsblätter, mit denen verschiedene projektbezogene biotechnologische Arbeitsschritte detailliert simuliert werden können. Diese Arbeits-blätter nutzen das Modell eines virtuellen Organismus, um experimentelle Strategien im interdisziplinären Spannungsfeld zwischen Biologie, Biotechnologie und biologischer Informatik zu simulieren. Je nach Bedarf können die digitalen Arbeitsblätter in Präsenz- oder Distanzlehre eingesetzt werden. Die Modularität von BioLabSim erleichtert den unabhängigen externen Einsatz, da Lehrende die diversen Module sowohl individuell bearbeiten als auch eigene erstellen können.
Konsortialführerin: RWTH Aachen
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024
Open Educational Resources for Spatial Data Infrastructures (OER4SDI)
Ziel des Projektes OER4SDI ist die Entwicklung und Publikation einer strukturierten und kohärenten Sammlung von CC-lizensierten OER-Materialien, die Studierende in den Lehrfächern der Geoinformationsverarbeitung (z.B. Geoinformatik, Geodäsie, Geomatik) darin unterstützen, ein umfassendes Verständnis der Architektur, der Implementierung und der Nutzung von Geodateninfrastrukturen zu erlangen. Dies betrifft die konzeptionellen, technischen und rechtlichen Grundlagen verteilter Geodateninfrastrukturen wie auch Modelle zu deren Entwicklung und Steuerung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Studierende sollen die wesentlichen Kompetenzen entwickeln, die sie in ihrer späteren beruflichen Laufbahn dazu befähigen, zur Entwicklung und Inwertsetzung dieser Infrastrukturen beizutragen. Die OER werden über das Landesportal ORCA.NRW publiziert und über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren in der Lehre eingesetzt.
Konsortialführerin: Universität Münster
Laufzeit: 04/2022 - 03/2024